Azoren
Traumhafter Blick auf den Azoren, Bild: Vicky SP / shutterstock

Die Azoren entdecken – das Urlaubsparadies in Portugal

Von Zeit zu Zeit ist es mal nötig, ein wenig Abstand vom Alltag zu bekommen. Die Arbeit kann mitunter ganz schön zeitintensiv und anstrengend sein und auch im privaten Bereich nehmen die Termine überhand. Da sollten Sie sich ein wenig Ruhe gönnen. Und am besten kann man immer noch im Urlaub abschalten. Doch wo soll es hingehen? Ein echter Geheimtipp sind die Azoren, die portugiesischen Inseln, die mitten im Atlantik liegen.

Karte Azoren
Bild: Peter Hermes Furian / shutterstock

Hier erwarten Sie bei Ihrem Urlaub nicht nur herrliche Natur, sondern auch auch verschiedene Sehenswürdigkeiten, die es zu entdecken gilt. Wer die Ferien auf den Azoren verbringt, der kann sich verschiedene Inseln als Destination auswählen. So genießt jeder seinen Traumurlaub und kann sich auf unbeschwerte Tage auf der Inselgruppe freuen.

Wichtige Informationen zu den Azoren

Die portugiesische Inselgruppe der Azoren besteht aus neun großen Inseln und mehreren kleineren Inseln. Die Hauptinsel ist São Miguel. Die gesamte Inselgruppe liegt knapp 1370 km vom europäischen Festland entfernt. Bis zum amerikanischen Festland sind es ca. 1930 km. So weit liegt Neufundland in Kanada von der Azoreninsel Flores entfernt. New York liegt in einer Entfernung von ungefähr 3600 km. Damit liegt das Urlaubsparadies mitten im Atlantik. Dennoch gehören die Azoren zu Portugal, sie sind Teil der autonomen Region Região Autónoma dos Açores und fügen sich damit auch in die Europäische Union ein.

Faial
Blick auf Faial, die fünftgrößte Insel der Azoren

Die Grundfläche der Azoren beträgt 2330 Quadratkilometer. Die Inselgruppe liegt auf der Plattengrenze von Europäischer Platte und Nordamerikanischer Platte. Auf der Nordamerikanischen Platte liegen dabei die westlichen Inseln Corvo und Flores.

Die offizielle Sprache auf der Inselgruppe ist Portugiesisch. Aber selbst Menschen, die diese Sprache sehr gut verstehen, werden überrascht sein. Denn in manchen Teilen der Azoren sprechen die Einheimischen mit starkem Akzent, sodass es mitunter zu leichten Verständigungsschwierigkeiten kommt.

Insgesamt leben auf den Azoren etwa 250.000 Menschen. Die größte Gemeinde ist Ponta Delgada auf São Miguel mit rund 68.000 Einwohnern, in Angra do Heroísmo auf Terceira und Ribeira Grande, ebenfalls auf São Miguel, leben jeweils über 30.000 Menschen.

Die Inseln und Unterteilung der Azoren

Azoren, Flores
Wsserfall auf Flores, Bild: Lukasz Janyst / shutterstock

Die neun großen Inseln der Inselgruppe der Azoren unterteilen sich in mehrere Gruppen. Es gibt die zentrale Gruppe (die Grupo Central), die nordwestliche Gruppe (die Grupo Ocidental) und die südöstliche Gruppe (Grupo Oriental). Die Grupo Central umfasst São Jorge, Faial, Pico, Graciosa und Terceira. Zur Grupo Ocidental gehören die beiden Inseln Corvo und Flores auf der Nordamerikanischen Platte. São Miguel, Santa Maria und die Formigas bilden die Grupo Oriental.

Anreise: Wie gelangt man am besten auf die Azoren?

Da die Azoren ziemlich weit vom Festland entfernt liegen, bietet es sich an, für die Anreise einen Flug zu buchen. Mit dem Flieger gelangen Sie auf schnelle und unkomplizierte Weise direkt in Ihren Traumurlaub auf den Azoren.

Auf der Hauptinsel Sao Miguel befindet sich der größte Flughafen der Inselgruppe, der Ponta Delgada. Weitere Ziele sind Sao Miguel, Picom Faial und Terceira. Um zu diesen kleineren Flughäfen zu gelangen, müssen Sie allerdings beim Flug einmal umsteigen. Sie fliegen zu nächst bis Porto oder Lissabon und von da aus weiter auf die Insel. Eine direkte Verbindung zum Ponta Delgada gibt es unter anderem von Frankfurt am Main aus, in der Sommerzeit wird dieser Airport auch von Düsseldorf aus angesteuert.

Wenn Sie auf Ihrer Urlaubsinsel angekommen sind, nehmen Sie vom Airport aus am besten einen Bus, um an Ihr Ziel zu gelangen. Es gibt viele private Linienbusse, die – Coco ausgenommen – auf allen Inseln im Einsatz sind. Schauen Sie sich bei der Ankunft nach einem Tourismusbüro um. Dort liegen die Fahrpläne der Busse aus.

Wichtig: Der Zustieg ist nur mit gültigem Ticket erlaubt. Es finden häufig Ticketkontrollen statt. Daher sollten Sie auf jeden Fall die Karte beim Einstieg in das Fahrzeug beim jeweiligen Fahrer lösen.
Die Flugzeit auf die Azoren beträgt in etwa 5 Stunden. Denken Sie daran, Ihre Uhr um zwei Stunden zurückzustellen, wenn Sie auf einer der Inseln landen.

Das Klima auf den Azoren

Sie haben genug vom tristen Grau des heimischen Wetters? Dann sind die Azoren genau der richtige Ort für Sie. Hier erleben Sie Tage voller Sonnenschein und freuen sich über die angenehmen Temperaturen. Über das ganze Jahr verteilt gibt es keine extremen Temperaturschwankungen, das Klima ist ganzjährig ziemlich ausgeglichen. Die klassische Aufteilung nach Jahreszeiten ist daher nicht unbedingt gegeben.

Azoren
Bild: Vicky SP / shutterstock

Über den Tag verteilt können sich allerdings verschiedenen Wetterbedingungen abwechseln. Doch das ist kein Grund zur Sorge, auch bei einem kurzen Regenschauer bleibt es häufig noch bis zu 25 Grad warm. Im Sommer ist es nur leicht wärmer als im Winter, anders als hierzulande. Dafür kühlt es jeden Abend deutlich ab, die Nachttemperaturen betragen circa 5 bis 10 Grad, tagsüber werden durchschnittlich zwischen 15 und 27 Grad über das Jahr verteilt erreicht.

Das Wasser lädt das ganze Jahr über zum Schwimmen und Planschen ein. Denn die Temperatur des Wasser liegt immer etwa zwischen 17 und 22 Grad.

Morgendlicher Nebel ist auf den Azoren übrigens nichts Ungewöhnliches. Meistens verzieht er sich schnell und gibt den Blick frei auf die strahlende Sonne. Kurze Schauer und Winde können auch immer wieder auftreten. Dieser Wechsel ist typisch für die Azoren. Das liegt daran, dass die Inselgruppe in der Nähe des Äquators Mitten im Atlantik liegt. Durch dieses Klima mit kleinen Schauern und gleichbleibenden Temperaturen finden viele Pflanzen hier optimale Bedingungen vor, die es sonst nirgendwo gibt. So entstand auf den Azoren eine einzigartige Flora und Fauna.

Und keine Sorge: Es gibt weder lange Kälteperioden, noch kaum ertragbare Hitzeeinbrüche. Einzig auf dem Pico, dem höchsten Berg der Inselgruppe, kommt es mit unter zu Schneefall.

Die beste Reisezeit für den Urlaub auf den Azoren

Wenn es nach dem Wetter geht, dann ist die Zeit zwischen Juni und Oktober für Urlauber besonders zu empfehlen. Vor allem in den Wochen im Juli und im August werden die meisten Sonnenstunden und die höchsten Temperaturen gemessen. Darüber hinaus ist in dieser Zeit am seltensten mit Regen zu rechnen. Daher zieht es vor allem in dieser Zeit die meisten Urlauber auf die Azoren.

Und das ist auch der kleine Haken: Denn in dieser Zeit sind entsprechend viele Touristen im Urlaubsparadies unterwegs. Auch weil es bessere Flugverbindungen gibt. Viele Einheimisch empfehlen daher, den Frühjahr als Reisezeit zu wählen. Während es in den Sommermonaten mitunter sogar schwer ist, einen Pkw als Mietwagen zu finden, haben Sie damit in der Frühlingszeit keine Probleme. Und die Temperaturen sind auch sehr angenehm. Insgesamt haben Sie beim Urlaub im Frühjahr ein wenig mehr Ruhe.

Was kann man auf den Azoren unternehmen?

Natürlich können Sie ein paar erholsame Stunden am Strand verbringen. Allerdings finden Sie auf den Azoren keine endlosen Strandgebiete vor, wie es in bekannten Tourismusregionen der Fall ist. Daher bietet es sich an, in die Natur der malerischen Inselgruppe einzutauchen. Vor allem Wanderer und Naturliebhaber kommen auf den Azoren nämlich voll auf ihre Kosten.

Walbeobachtung

Wale Pico
Walbeobachtung vor Pico, Bild: wildestanimal / shutterstock

Früher waren die Azoren aufgrund ihrer Lage mitten im Atlantik ein Ausgangspunkt für Waljäger. Doch diese Zeiten sind heutzutage glücklicherweise vorbei. Vielmehr haben Urlaubern nun die Gelegenheit, die majestätischen Wassertiere aus direkter Näher zu erleben. Denn rund um die Inselgruppe tummeln sich zahlreiche Wale. Etwa ein Drittel aller bekannten Walarten sind hier zu Hause.

Bei einer Walbeobachtungstour erleben Sie die Tiere in freier Wildbahn – ein eindrucksvolles Schauspiel. Unter anderem bekommen Sie mit ein wenig Glück Pottwale, Finnwale und sogar Blauwale zu Gesicht.
Die Touren werden meist von den Hauptinseln angeboten. So buchen Sie eine geführte Bootstour von den Inseln Sao Miguel, Faial oder Pico aus. Dabei sind Sie in Highspeed-Zodiacs unterwegs, mit denen Sie nah ran kommen an die Wassertiere. Neben Eintagestouren können Sie sich auch für eine Mehrtagestour mit einem Boot entscheiden.

Wer das Wasser lieber meiden möchte, der kann sich auch an einem der vielen Aussichtspunkte postieren. Hier haben mehrere Späher das Wasser ständig mit Ferngläsern im Blick, um die Tiere zu entdecken. Haben sie die Position des Wales ausfindig gemacht, geben sie diese per Funkgerät an die Boote weiter.

Manche Walarten sind das ganze Jahr über rund um die Azoren zu finden, andere Arten ziehen hier nur vorbei. Am häufigsten sind Pottwale zu sehen, Männchen das ganze Jahr über, Weibchen meist im Sommer. Ebenfalls das ganze Jahr über haben Sie die Chance, Pilotwale zu sehen.

Wandertouren auf den Azoren unternehmen

Rucksack gepackt und los geht es! Ein Highlight jedes Urlaubs auf den Azoren stellt eine Wanderung auf den höchsten Berg Pico Alto dar. Ein Wanderweg führt Sie bis auf den Gipfel der Erhebung. Dabei müssen Sie mitunter sogar Wolkenfelder durchschreiten. Wenn Sie die Spitze des Pico Alto erreicht haben, staunen Sie über die grandiose Aussicht. Der Wanderweg auf den Pico Alto führt Sie unter anderem durch Wälder mit Heidelbeerbäumen und entlang japanischer Sicheltannen.

Eine ebenso beliebte Wanderung ist die Tour durch die Teeplantagen auf São Miguel. An der Nordküste der Insel wächst der Tee, durch den ein gut markierter Weg führt. Es gibt die Möglichkeit, in die Teefabrik einzukehren. Hier bekommen Sie nicht nur Einblick in die Teeproduktion wie sie schon seit 100 Jahren durchgeführt wird, sondern haben auch die Gelegenheit, die Spezialitäten zu probieren.

Die Spezialitäten der Azoren

Auch kulinarisch hält die Inselgruppe im Atlantik für Urlauber einiges bereit. Und so gut wie alles, was Sie in Ihrem Urlaub speisen, stammt auch von den Inseln.

Cozido – der Schmorrtopf aus der Vulkanerde

Ein echter Klassiker ist Cozido, ein Eintopf, der in vulkanischer Erde zubereitet wird. In den Morgendstunden platzieren die Köche die Töpfe im Boden und lassen das Gemisch aus verschiedenen Wurstsorten, Rind- und Schweinefleisch sowie Kohl, diversen Gemüsesorten und Kartoffeln dann vor sich hin schmoren. Nach etwa sechs Stunden ist die Speise fertig. Das Ausgraben der einzelnen Töpfe aus dem Boden sollten Sie unbedingt beobachten, es handelt sich dabei um ein eindrucksvolles Schauspiel, das die Einheimischen den Besuchern präsentieren.

Frischer Ananas

Ananas Azoren
Ananas-Farm auf den Azoren, Bild: Renato Dias / hutterstock

Die Inselgruppe ist aber nicht nur für deftigen Speisen bekannt. Hier wachsen auch herrlich süße Ananas. Diese werden in vielen Fällen als Dessert gereicht. Der Ananasanbau hat sich gegen Ende des 19. Jahrhunderts auf den Azoren durchgesetzt. Die Pflanzen wachsen in Gewächshäusern und profitieren von den vielen Sonnenstunden.

Tipp: Die weniger gesüßten Ananasfrüchte werden zu einem herrlichen Chutney verarbeitet, das Sie unbedingt probieren sollten. Es passt zum Beispiel sehr gut zum kräftigen São Jorge-Käse, den es sowohl zu Frühstück als auch zum Abendessen gibt.

Die bekanntesten Sehenswürdigkeiten der Azoren

Faial, Azoren
Faial, Bild: sarionunes / shutterstock

Beim Urlaub auf den Azoren wollen Sie natürlich auch die Sehenswürdigkeiten der Inselgruppe sehen.

Sehr beliebt ist zum Beispiel der Park Terra Nostra mit seinen herrlich blühenden Pflanzen. Er zählt zu den schönsten Gartenanlagen auf der ganzen Welt.

Der Lagoa de Fogo liegt auf der Insel Sao Miguel. Er ist von vulkanischen Bergen umrahmt und befindet sich sechshundert Meter über dem Meeresspiegel. Suchen Sie diesen See am frühen Nachmittag auf, um eine herrliche glänzende Wasseroberfläche zu bestaunen. Der See ist auch unter dem Namen „Feuersee“ bekannt, er entstand bei einer Vulkaneruption im Jahr 1563.

Für die Schiffsreisen von Europa nach Amerika war die Inselgruppe in früheren Zeiten von großer Bedeutung. So brachten es viele Hafenstädte auch zu großem Reichtum. Zeuge davon ist unter anderem das Castelo de Sao Baptista, das der italienische Militär-Architekt Benedetto im Jahr 1567 errichten ließ. Es handelt sich hierbei um eine markante Festungsanlage, die bis heute gut erhalten ist und besichtigt werden kann.

Somit halten die Azoren für jeden etwas Passendes bereit.